Abbau der Fixkosten – Fixkostenmanagement

Wie ist nun der Abbau der betrieblichen Fixkosten möglich? Fixkosten spielen für die Kostenkontrolle eine große Rolle. Schließlich geht es darum, im Ergebnis die Betriebskosten zu beeinflussen. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Gelegenheiten zum Fixkostenmanagement.

Das Fixkostenmanagement und seine Methoden zur Optimierung der Betriebskosten

Mit Hilfe der in den weiteren Menüpunkten erläuterten Methoden (Kostenartenmethode, Vertragspotenzialdatenbank, Eigentumspotenzialdatenbank) lässt sich die Fixkostentransparenz erhöhen und das Abbaupotenzial bzw. die Flexibilisierung der Fixkosten (z.B. durch Outsourcing) offenlegen. Dadurch wächst die Chance auf Kostenkontrolle und Kostenoptimierung, insbesondere im Bereich der Betriebskosten. Die Verfahren zielen darauf ab, zunächst die Transparenz hinsichtlich der Höhe und Grundlagen der Fixkosten zu verbessern und so eine gesteigerte Kostenkontrolle zu ermöglichen, Dann sind alle Positionen grundsätzlich in Frage zu stellen, die für die Entstehung fixer Kosten verantwortlich sind. Somit folgt auf die Kostenkontrolle die Kostenoptimierung hinsichtlich der Betriebskosten. Jedoch existieren zahlreiche Hemmnisse zum Abbau der Fixkosten. Nachfolgend sind Ihnen die wichtigsten davon beispielhaft genannt.

Abbau von Fixkosten

Hemmnisse zum Abbau der Fixkosten

  1. Möglicherweise gibt es rechtliche Hemmnisse. Beispielsweise zählen dazu Kündigungsschutzbestimmungen im Personalbereich oder bei Verträgen einzuhaltende Mindestvertragsdauern. Diese führen oft zu einem nur verzögerten Abbau der Fixkosten. Denn während der Vertragslaufzeiten können Sie die Fixkosten in der Regel nicht reduzieren. Somit ist oftmals eine kurzfristige Kostenoptimierung ausgeschlossen, so dass sich die Betriebskosten erst verzögert verändern können.
  2. Alternativ kann im Bereich Forschung und Entwicklung ein Abbau beispielsweise zum Verlust der technologischen Wettbewerbsfähigkeit führen. Gerade der Bereich F&E kann aber für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens von großer Bedeutung sein. Dies gilt vor allem für Betriebe, die auf Innovationen in Prozessen oder im Produktsortiment angewiesen sind.
  3. Zusätzlich kann im Personalbereich ein Abbau von Personal möglicherweise mit Know-How-Verlust einhergehen, der sich negativ auf die Marktbearbeitung und Markterschließung auswirken. Diese Problematik trifft sogar auf relativ viele Unternehmen zu. Denn letztlich ist die Qualität der Mitarbeiter mit entscheidend für den Unternehmenserfolg. Somit zeigt auch dieser Aspekt, dass bei der Kostenoptimierung immer auch das Leistungsangebot im Blick zu halten ist.
  4. Des Weiteren kann eine Senkung der Instandhaltungskosten durch eine verringerte Wartung z.B. zu erhöhten Reparaturkosten führen. Jedoch ist diese Kostenerhöhung oft nur indirekt feststellbar. Das kennen Sie privat von Ihrem eigenen Auto. Verzichten Sie dauerhaft auf Inspektion und Wartung, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Schaden am Fahrzeug an. Somit führt die Verzögerung der Instandhaltung nur vordergründig zu einer Reduzierung der Betriebskosten.

Hemmnisse beim Abbau von Fixkosten

Weitere Probleme beim Abbau von Fixkosten zur Optimierung der Betriebskosten

  1. Außerdem wirken sich Einsparungen im Bereich der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung negativ auf die Qualifikation der Mitarbeiter und damit auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter aus. Im Extremfall führt dies auch zu Qualitätsverlusten bei den marktfähigen betrieblichen Leistungen. Kostenoptimierung ist also stets im Zusammenhang mit dem Leistungsangebot zu sehen.
  2. Eine Reduzierung der Werbeausgaben kann zur Reduzierung des Bekanntheitsgrades des Unternehmens oder der Produkte und somit auch zu Umsatzeinbußen führen. Damit werden die Vertriebsmöglichkeiten des Unternehmens behindert.
  3. Technisch-organisatorische Faktoren: Bestimmte Potenziale (z.B. Maschinen) sind nicht beliebig teilbar und deren Kosten lassen sich deshalb auch nicht proportional reduzieren. So kann beispielsweise der Verkauf einer Maschine dazu führen, dass bestimmte Leistungen nicht mehr zu erbringen sind. In der Folge sinken dann auch die Umsätze. 
  4. Psychologisch-gesellschaftliche Faktoren: Insbesondere im Personalbereich kann es bei Freisetzungsmaßnahmen aus sozialem Verantwortungsgefühl heraus zu zeitlichen Verschiebungen kommen, die den Bestand des Unternehmens gefährden. Es ist besser, 100 von 1.000 Arbeitsplätzen zu retten (und 900 Mitarbeiter zu entlassen), als alle 1.000 Arbeitsplätze zu gefährden.

(Literaturhinweis und Literaturquelle: B. Kremin-Buch: Strategisches Kostenmanagement, Grundlagen und moderne Instrumente, 4. Auflage, Wiesbaden, Gabler Verlag 2007, Seite 32-33.)

 

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