Benchmarking – Unternehmenssteuerung

Was genau ist Benchmarking?

Das Benchmarking stellt eine moderne Methode zur Unternehmenssteuerung und Unternehmensoptimierung dar. Davon sind sowohl die internen Unternehmensprozesse als auch Produkte und Leistungen betroffen. Ziel ist es, einen kontinuierlichen Vergleichsprozess mit anderen Unternehmen umzusetzen, um den Unternehmenszielen gerecht zu werden. Dabei sollen Informationen darüber gewonnen werden, wie die relative Position des eigenen Unternehmens zu beurteilen ist. Gerade auch zum Kostenvergleich ist die Methode geeignet, um Potenziale für Kosteneinsparungen aufzudecken und so auf das Kostenniveau einzuwirken.

Was bedeutet Benchmark auf Deutsch?

Wer eine deutsche Übersetzung des Begriffs Benchmark sucht, kann am ehesten den Begriff „Orientierungsgröße“ nutzen. Als Orientierungsgröße ist dabei das Ergebnis zu nutzen, das der beste im Vergleich erreicht. Wenn der Personalkostenanteil an den Gesamtkosten in Ihrem Unternehmen bspw. 14 Prozent beträgt, der Benchmark aber bei 10 Prozent liegt, dann bedeutet das: Von allen Unternehmen, mit denen Sie sich vergleichen, hat ein Unternehmen mit einem Personalkostenanteil von 10 Prozent den geringsten Wert in diesem Bereich erzielt. Dieses best-practise-Unternehmen stellt also den Benchmark, die Orientierungsgröße auf. Man sagt auch, das best-practise-Unternehmen setzt den Benchmark.

Benchmarking zur Wettbewerbsanalyse

Generell erfreut sich das Benchmarking großer Beliebtheit und ist in vielen Unternehmen verbreitet. Dabei war es ursprünglich ein Verfahren zur Wettbewerbsanalyse. Dazu findet ein kontinuierlicher Vergleich von Produkten, Dienstleistungen sowie Prozessen und Methoden des eigenen Unternehmens mit anderen Unternehmen statt. Ziel dabei ist es, Leistungslücken zu erkennen und auf Dauer zu beseitigen. Um die Leistungsunterschiede transparent zu halten, sind sogenannte Benchmarks im Sinne von Vergleichsmaßstäben zu bestimmen. Dazu nutzt man häufig einfach zu bildende Kennzahlen, die von den Benchmarking-Partner möglichst simpel zu bestimmen sind. Ein Benchmark funktioniert somit als Orientierungsgröße für die anderen am Vergelich beteiligten Unternehmen oder Organisationen. Beim Benchmarking lernen Sie also immer von den Besten.

Benchmarks zur Gestaltung von Kosten und Leistungen

In jedem Fall eignet sich das Ermitteln von Benchmarks, um Kosten und Leistungen im Betrieb zu gestalten. Dazu müssen über einen zu definierenden Zeitraum Kosten und Leistungen beobachtet werden. Hier macht es immer nur Sinn, Kosten und Leistungen im Sinne des Kostenmanagements zur Kostensteuerung und Kostenoptimierung gemeinsam zu betrachten.

Nehmen Sie einmal an, Sie vergleichen den Anteil der Gemeinkosten an den Gesamtkosten zweier Unternehmen. Wenn diese Unternehmen einen unterschiedlichen Automatisierungsgrad aufweisen, ist der Unterschied bei den Personalkostenanteilen selbstverständlich. Folglich erklärt sich die Kostendifferenz mit den Unterschieden in der Leistungserbringung. Somit ist beim Kosten-Benchmarking immer auch ein Leistungsbenchmarking zu betrachten.

Benchmarking Prozess

Benchmarking Prozess

Häufig formuliert das Unternehmen seine Benchmarks mit Hilfe von Kennzahlen. Entscheidend für die Qualität der Ergebnisse ist dabei die sorgfältige Definition der Kennzahlen mit Hilfe eines Kennzahlensteckbriefes.

Gerade die Kostensteuerung ist also stets in Verbindung mit der Leistungserbringung zu sehen. Von daher macht es besonders viel Sinn, mit dem Benchmarking auf Basis eines Kostenvergleichs betriebliche Prozesse und Leistungen zu beeinflussen. So sind Sie in der Lage,  die aus der Leistungserbringung unmittelbar resultierenden Kosten wirkungsvoll zu steuern.

Benchmarking als vielfältiges Konzept

Das Thema Benchmarking ist sehr umfassend, zumal es in vielen Varianten in der Praxis existiert. Dennoch ist es hervorragend für betriebliche Projekte geeignet. Es ist nämlich auch für kleine Optimierungsaufgaben anwendbar. Dazu ist das Benchmarking auf die wesentlichen Schritte zu reduzieren. Für einen ersten Überblick in die Funktionsweise und Zielsetzung des Benchmark-Konzeptes eignet sich das Buch Basiswissen Benchmarking von Konstantin Kitzinger und Stefan Georg. An dieser Stelle finden Sie einen direkten Link zum Buch Basiswissen Benchmarking:

Informationsquellen

Um einen Benchmarking-Prozess durchführen zu können, müssen zunächst vielfältige Informationen gesammelt werden. Typische Informationsquellen sind dabei Berichte und andere öffentlich zugängliche Quellen. Hinzu kommen Daten aus Benchmarking-Datenbanken, Erfahrungen aus eigenen Unternehmensbesuchen oder auch Gespräche, die mit anderen Unternehmen geführt werden. Auch die Einschaltung von Unternehmensberatern ist häufig anzutreffen. Zum Kostenbenchmarking sind für den Kostenvergleich und die Bestimmung der relevanten Kostenfaktoren vor allem die Ergebnisse der Kostenrechnung wichtig. Sie ermöglichen nicht nur eine Kostenplanung, sondern auch die Kostenoptimierung im Hinblick auf Kostenniveau, Kostenstruktur und Kostenverlauf.

Benchmarking und Kundenbewertungen

Das Konzept ist auch mit der Idee der Kundenbewertung verwandt. Gerade die Kundenbewertung spielt im Rahmen des Kundenmanagements und für das Marketing eine große Rolle. Aber warum passt dieses Thema auch zum Benchmarking? Die Antwort hierzu ist einfach. Denn auf vielen Internetseiten finden Sie Produktbewertungen von Kunden. Diese sind in einer Übersicht zusammengefasst dargestellt und über eine Kennzahl (maximal 5 Punkte oder maximal 6 Sterne oder Ähnliches) ausgewertet. Wenn Sie die Kennzahl als Vergleichsmaßstab heranziehen, können Sie so einen Benchmark erhalten. Auf diese Weise können Sie also einen Vergleich mit den besten Wettbewerbern realisieren und damit der Idee des Benchmark-Konzeptes schon sehr nahe kommen. Allerdings müssen Sie in diesem Fall darauf achten, dass die vorhandenen Daten vertrauenswürdig und aussagekräftig sind. Folglich sollten sich die Bewertungen auf eine Vielzahl von Beurteilungen stützen.

Last Updated on