Komponentenmethode – Zielkostenspaltung

Zur Zielkostenspaltung nach der Komponentenmethode im Rahmen des Target Costing werden zunächst die Produktkomponenten definiert, mit denen die Produktfunktionen insgesamt realisiert werden sollen. Dabei bedürfen manche Funktionen mehrerer Produktkomponenten, andere nur einer.

Verbindung von Komponenten und Funktionen

Die Komponenten sind mit den Funktionen zu verbinden, indem man für jede Komponente festlegt, in welchem Ausmaß sie zur Erfüllung der Funktion beiträgt. Hierzu sind insbesondere die Techniker gefragt. Man spricht vom technischen Bedeutungsgrad der Komponenten. Somit ist die Zielkostenspaltung mittels Komponentenmethode mit viel Diskussion verbunden. Denn nicht immer gelingt es, unkompliziert eine Einigkeit hinsichtlich der technischen Bedeutungsgrade zu erzielen.

Bestimmung absoluter Bedeutungsgrade

Über die Bestimmung der absoluten Bedeutungsgrade gelangt man schließlich zu den komponentenbezogenen Zielkosten. Diese bilden den prozentualen Anteil einer Komponente an den Gesamtzielkosten ab.

(Literaturhinweis: Georg, S.: Controlling im Mittelstand, Ort: Aachen 2003, Verlag Shaker, S. 121., Link zum Angebot von Amazon: Controlling im Mittelstand: Ein Lehrbuch für Studierende )

Detailvorgabe der Komponenten bei der Komponentenmethode

Im Rahmen der Marktanalyse wird festgestellt, welche Produkteigenschaften die Kunden wünschen und welche Bedeutung der Kunden einzelnen Produktkomponenten zuordnet.

Durchführung einer Conjoint-Analyse zur Zielkostenspaltung

Das Instrument zum Herausfinden der gewünschten Eigenschaften ist die sogenannte Conjoint-Analyse. Dabei handelt es sich um ein dekompositorisches Analyse-Verfahren. Damit sind im Rahmen der Kundenbefragung keine Einzelurteile über Produktfunktionen zu erheben. Stattdessen ermittelt man nur Kundenpräferenzen über verschiedene Produktvarianten (Rotes Carbon-Rennrad mit 27-Gang-Schimano-Schaltung). Daraus lassen sich dann mit Hilfe mathematischer/statistischer Methoden die Bedeutung einzelner Produktfunktionen ableiten.

(Literaturhinweis zur Conjoint-Analyse: Kremin-Buch, Beate: Strategisches Kostenmanagement, Grundlagen und moderne Instrumente, 4. Auflage, Ort Wiesbaden, Verlag Gabler, 2007, S. 125-127., Amazon-Link: Strategisches Kostenmanagement: Grundlagen und Moderne Instrumente Mit Fallstudien (German Edition))

Ursprünglich stammt die Conjoint-Methode aus der Psychologie. Im Grunde macht sie erforderlich, dass zunächst mehrere Produktvarianten definiert werden, die sich hinsichtlich bestimmter Komponenten unterscheiden. So kann man für ein Fahrrad beispielsweise unterschiedliche Schaltsysteme betrachten. Je nachdem, wie unterschiedlich die potenziellen Kunden die Fahhrräder mit den verschiedenen Schaltungen beurteilen, kann man erkennen, wie wichtig das Thema Schaltung dem Kunden ist.

Gewichtung von Komponenten und Produktmerkmalen im Target Costing

Im ersten Schritt sind nun zunächst

  • die anteiligen Kosten der einzelnen Baugruppen an den Gesamtkosten
  • sowie der Beitrag der einzelnen Produktfunktionen zum gesamten Kundennutzen (bzw. Nutzen des Produktes)

zu bestimmen.

Beispiel zur Zielkostenspaltung

Als Beispiel soll erneut die Herstellung eines Tourenrades, das aus 7 Hauptkomponenten besteht, betrachtet werden. Sie kennen dieses Beispiel schon aus unserem Menüpunkt zur Bestimmung der Zielkosten der Produktes. Für die weitere Betrachtung gelten diese Produktzielkosten als bekannt.

Wenn Sie nun die Gewichte der Komponenten mit den Zielkosten des Produktes multiplizieren, ergeben sich die Zielkosten der Komponenten. Allerdings ist es sehr schwierig, die Gewichte der Komponenten schlüssig zu bestimmen. Wer kann schon sagen, wieviel Bedeutung auf eine einzelne Komponente entfällt? Denken Sie nur einmal an das Blinklicht am Auto! Deshalb hat sich diese Methode in der Praxis meist nicht durchgesetzt. Stattdessen wird überwiegend die Funktionsmethode eingesetzt.

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