Kostenniveaumanagement – Kosten

Das Kostenniveaumanagement ist ein bedeutender Teil des betrieblichen Kostenmanagements zur Kostenoptimierung. Dabei ist das Ziel des Kostenniveaumanagements als Teil des Kostenmanagements die Reduzierung der Höhe der Kosten (d.h. die Verringerung des allgemeinen Kostenniveaus). Allerdings ist dieses Ziel nur zu erreichen, indem Sie die Höhe der Gesamtkosten, die Höhe der Kosten in den einzelnen Organisationseinheiten bzw. die Höhe der Stückkosten reduzieren. Jedoch sollten Sie bedenken, dass mit einer Veränderung der Höhe der Kosten oft auch eine Veränderung der Leistungen einhergeht.

„Das Kostenniveaumanagement gilt vielfach als das eigentliche Kostenmanagement, da es darauf ausgelegt ist, die Höhe der Kosten zu beeinflussen.“ (Quelle: https://refa.de/service/refa-lexikon/kostenstruktur)

Kostenniveaumanagement und Personalcontrolling

Besonders häufig ist das Kostenniveaumanagement im Personalcontrolling zur Senkung der Personalkosten anzutreffen. Denn oftmals sind Personalcontrolling und Personalplanung inhaltlich gleichgesetzt oder zumindest eng miteinander verwandt. Dabei umfasst die Personalplanung die Überprüfung, welche Stellen im Unternehmen notwendig sind und welche Qualifikationen der Bewerber um eine Stelle mitbringen soll. Verlangt die Personalplanung neue Stellen, müssen diese meist mit einer Wirtschaftlichkeitsanalyse begründet werden. Gerade aber bei Organisationsentwicklungen im Unternehmen kann eine neue Personalplanung erforderlich sein.

Allerdings haben neue Personalstellen immer auch neue Personalkosten zur Folge. Somit steigt das Kostenniveau an. Und hier kommt dann das eigentliche Personalcontrolling ins Spiel. Dieses überwacht, ob die Höhe der Personalkosten gerechtfertigt erscheint, führt somit eine Kostenkontrolle durch. Dazu bildet das Personalcontrolling häufig Vergleiche mit anderen Unternehmen der Branche. Die Daten dazu liefern beispielsweise die statistischen Ämter oder spezielle Statistikportale. Kommt das Personalcontrolling zu dem Ergebnis, dass die Personalkosten zu hoch sind, müssen Stellen wegfallen. Dann beeinflussen die Ergebnisse des Personalcontrolling unmittelbar die Organisationsentwicklung des Betriebes und natürlich auch das Kostenniveau.

Kostenniveau und Leistungsniveau

Wenn Sie das Kostenniveau senken wollen, denken Sie daran, dass Kosten den bewerteten Leistungsverzehr im Zusammenhang mit der betrieblichen Leistungserstellung beschreiben. Dieser Zusammenhang ergibt sich schon aus der Definition der Kosten. Folglich fallen Kosten nicht irgendwie vom Himmel. Vielmehr setzen sie voraus, dass Produktionsfaktoren zu betrieblichem Zweck verbraucht werden. Dies beschreibt ja auch das gesamte Konzept der BWL (Betriebswirtschaftslehre). Wenn Sie die Kosten im Niveau reduzieren wollen, sollten Sie sich also fragen, ob der betriebliche Leistungsverzehr wirklich notwendig ist. Denn durch eine Verringerung der eingesetzten Produktionsfaktoren können Sie sehr einfach Kosten sparen.

Maßnahmen zur Kostensenkung

Beispielsweise dienen die folgenden typischen Maßnahmen der Reduktion des Kostenniveaus (Kostensenkung):

  1. Reduzierung der Durchlaufzeiten
  2. Ausschöpfen von Automatisierungspotenzialen
  3. außerdem die Wahl kostengünstigerer Standorte
  4. Abschluss von Dienstleistungsverträgen für innerbetriebliche Serviceleistungen
  5. des Weiteren die Vermeidung von Doppelarbeit
  6. Einführung/Nutzung des betrieblichen Vorschlagswesens
  7. Wahl zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug (Outsourcing)

Sie sehen in dieser Auflistung, dass es sich um Maßnahmen handelt, die auf eine Reduktion der eingesetzten Produktionsfaktoren abzielen. Wenn Sie jetzt noch einmal den Fall des Personalcontrolling betrachten, zielen in diesem Bereich die Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten oft auf einen Abbau von Stellen ab.

Kostenniveaumanagement und Prozessmanagement

Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass sich die genannten Maßnahmen zur Beeinflussung des Kostenniveaus an der bekannten Methodik zum Prozessmanagement bzw. zur Geschäftsprozessoptimierung (Business Process Reengineering) orientieren. Wahrscheinlich ist Ihnen diese bereits aus dem strategischen Management bekannt. Darüber hinaus existieren jedoch auch typische Instrumente des strategischen Kostenmanagements zur Senkung des Kostenniveaus. Dazu betrachten Sie die folgende Liste:

  1. Prozesskostenrechnung (Kostensenkung in den indirekten Bereichen)
  2. Target Costing (Senkung der Stückkosten mittels Produktoptimierung)
  3. Product Lifecycle Costing (Minimierung der Lebenszykluskosten)
  4. Außerdem kann das Cost Benchmarking (Einsatz für jeden Ansatzpunkt zur Kostenreduzierung) helfen.
  5. Zusätzlich ist das Zero-Base-Budgeting (Planung der Gemeinkosten „from base zero“) zu nennen.
  6. Gemeinkosten-Wertanalyse (Senkung der Gemeinkosten ohne Verlust von Nutzen)

Alle genannten Maßnahmen zur Kostengestaltung setzen bei deren Anwendung in der Regel ein funktionierendes Projektmanagement voraus.

Literatur zum Kostenniveaumanagement

Nachfolgend finden Sie auf dieser Website die wichtigsten dieser Maßnahmen zur Senkung des Kostenniveaus anschaulich besprochen. Ergänzend sei Ihnen zu dieser Thematik die folgende Literatur empfohlen:

Kremin-Buch, Beate: Strategisches Kostenmanagement. Grundlagen und moderne Instrumente, 4. Auflage, Wiesbaden, Gabler, Jahr 2007, verlinkt zu Amazon

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