Planung der Prozesskosten

Die Planung der Prozesskosten (Personalkosten, Raum-, Strom-, Bürokosten…) als Teil der Prozesskostenrechnung zur Prozessanalyse steht an, nachdem die Häufigkeit der Tätigkeiten und die Teil- und Hauptprozesse in den einzelnen Kostenstellen festgestellt worden sind. Dazu sind dann die gesamten Kosten auf die einzelnen Prozesse zu verteilen. Dabei kommt als Verteilungsmaßstab in der Regel die Zahl der Personaljahre zum Einsatz. Letztlich bedeutet dies, dass die Personalkosten als dominierende Kostenart anzusehen sind. Dies trifft im Grunde bei den gemeinkostenverursachenden Tätigkeit auch in der Regel zu.

Prozesskostenrechnung (Schritte)

Prozesskostenrechnung zur Verrechnung von Gemeinkosten

Und die Prozesskostenrechnung liefert gerade für die gemeinkostenverursachenden Bereiche des Unternehmens wichtige Erkenntnisse. Denn die klassische Kostenrechnung verteilt die Gemeinkosten über Schlüssel, die Sie in der Kostenstellenrechnung bestimmen können. Dabei hinterfragt man in der Regel nicht, für welche Leistungen diese Kosten tatsächlich anfallen. Im Ergebnis werden die Gemeinkosten lediglich verrechnet, aber nicht gesteuert. Gerade zur Steuerung der Gemeinkosten kann die Prozesskostenrechnung somit wichtige Informationen liefern. Damit eignet sich diese Form der Kostenrechnung auch ideal für das Kostenmanagement. Denn das Kostenmanagement will Kosten nicht nur analysieren, sondern auch steuern.

Beispiel zur Planung der Prozesskosten

Beispielhaft habe die Kostenstelle Einkauf ein Jahresbudget von 600.000 Euro. Außerdem können Sie unterstellen, dass das Interview mit dem Kostenstellenleiter folgende Zuordnung von Mannjahren (Personaljahren) auf die zentralen Teilprozesse der Kostenstelle ergeben hat:

Beispiel zur Planung der Prozesskosten

(Literaturhinweis und Link zum Angebot von Amazon: Kremin-Buch, B.: Strategisches Kostenmanagement, Grundlagen und moderne Instrumente, 4. Auflage, Ort: Wiesbaden, Gabler, 2007, Tabellen S. 58-59.)

Zuordnung des Budgets auf die Prozesse

Beispielhaft ergibt die Zuordnung des Kostenstellenbudgets über die Personaljahre (was besonders bei einem hohen Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten Sinn ergibt) dann folgende Prozesskosten:

600.000 Euro : 6,0 Personaljahre = 100.000 Euro pro Personaljahr

Nachfolgend ergeben sich die entsprechenden Zahlenwerte:

Zuordnung des Budgets auf die Prozesse

Verteilung der Prozesskosten über Personaljahre

Anhand des obigen Beispiels sehen Sie, dass die Kosten anhand der Mitarbeiterjahre bzw. Mitarbeiterstellen auf die einzelnen Teilprozesse verteilt werden. Dabei entfallen auf die leistungsmengeninduzierten Prozesse 500.000 Euro der insgesamt 600.000 Euro Gemeinkosten. Dagegen sind die verbleibenden 100.000 Euro dem leistungsmengenneutralen Prozess zugeordnet. Somit sehen Sie, durch welche Tätigkeiten die Gemeinkosten verursacht werden. Gerade diese Erkenntnis hilft Ihnen dabei, die Frage nach der Notwendigkeit der Prozesse zu beantworten. Folglich haben Sie nun eine Möglichkeit, das Kostenniveau und die Kostenstruktur zu beeinflussen. Letztendlich leisten Sie dann ein wertvollen Beitrag zum Kostenmanagement.

Übungsaufgabe zum Prozesskostenmanagement im Qualitätsmanagement

Und wenn Sie eine Aufgabe zur Prozesskostenrechnung im Qualitätsmanagement suchen, können Sie dem folgenden Link folgen:

https://kostenmanagementblog.wordpress.com/fallstudie-2-zum-prozesskostenmanagement/

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