Prozesskostenstellenrechnung zur Kostenanalyse

Die Prozesskostenstellenrechnung ersetzt nicht die klassische Kostenrechnung, wie Sie diese aus dem normalen Kostenrechnungssystem kennen. Stattdessen beinhaltet sie als Teil des Prozesskostenmanagements die notwendige Aufbereitung von Kostendaten vor dem Hintergrund der Verwendung der Kosteninformationen zur Kostenanalyse, Kostenoptimierung und Kostensteuerung. Damit trägt sie maßgeblich zur Prozessoptimierung bei und führt gegenüber der klassischen Kostenrechnung zu einer veränderten Kostenallokation (auch als Allokationseffekt bezeichnet).

5 Schritte der Prozesskostenstellenrechnung zur Prozessoptimierung

Bei der Prozesskostenstellenrechnung sind die folgenden fünf Schritte nacheinander durchzuführen, womit die Grundlage zur Prozessanalyse und Prozessoptimierung geschaffen wird:

Schritt 1: Tätigkeitsanalyse (Aktivitätsanalyse): Hier gilt es, die einzelnen Aktionen zu erfassen und kurz zu beschreiben, um alle wesentlichen Tätigkeiten des Untersuchungsbereiches zu berücksichtigen. Damit ist die Tätigkeitsanalyse ein Teil des Prozessmanagements und somit auch ein erster Schritt in Richtung Prozessoptimierung.

2. Schritt: Prozessdefinition und Bildung einer Prozesshierarchie: Aus den Aktivitäten sind Prozesse zu bilden. Dies gelingt durch die Zusammenfassung von Aktivitäten aus dem ersten Schritt zu Teilprozessen. Größere Teilprozesse werden auch einfach nur als Prozesse bezeichnet. Auch die Strukturierung der Prozesse trägt über die neu gewonnenen Transparenz der Arbeitsschritte zur Prozessoptimierung bei.

3. Schritt: Ermittlung von Kostentreibern / Bezugsgrößen: Kostentreiber sind Kennzahlen zur Messung der Leistungen bzw. Aktivitäten. Außerdem dienen Kostentreiber zur Verrechnung der Prozesskosten. Auch sind die Kostentreiber in der Praxis und in der Literatur unter der Bezeichnung Kostenbestimmungsfaktoren zu finden. Im Idealfall übt ein Kostentreiber Einfluss auf die Höhe der Kosten aus und bietet so Hinweise zur Nutzung von Kostensenkungspotenzialen.

4. Schritt: Planung der Prozesskosten: Die Höhe der Prozesskosten ist den einzelnen Prozessen zuzuordnen. Meist geschieht dies anhand der benötigten Personaleinsatzzeiten. Folglich spielen dann auch die Personalkosten eine besonders wichtige Rolle.

5. Schritt: Ermittlung der Prozesskostensätze: Kennzahlen zur Messung der Kosten pro Prozessdurchführung sind zu bestimmen. Da in der Regel die Kostentreiber die Anzahl der Prozessdurchführungen sind, kommt es hier zu einem direkten Zusammenhang zum dritten Schritt der Prozesskostenstellenrechnung. Letztlich wird mittels der Prozesskostensätze eine zur klassischen Kostenrechnung veränderte Kostenallokation ermöglicht.

(Weitere Hinweise finden Sie beispielsweise im Werk von B. Kremin – Buch mit dem Titel: Strategisches Kostenmanagement; Grundlagen und moderne Instrumente, bspw. 4. Auflage, Verlag Gabler, Wiesbaden 2007, S. 40.)

Schritte der Prozesskostenrechnung

Prozesse und Prozessoptimierung

Auf Basis einer umfassenden Tätigkeits- und Aktivitätenanalyse sind Sie (auch als Prozessverantwortlicher) in der Lage, Prozesse zu bilden und diese in eine hierarchische Ordnung zu bringen. Versuchen Sie, für möglichst viele Ihrer Prozesse Kostentreiber als Bezugsgröße zur Kostenermittlung und Kostenverteilung bzw. Kostenplanung zu bilden. So erhalten Sie leistungsmengeninduzierte Prozesse (lmi-Prozesse). Planen Sie dann die Kosten eines jeden Prozesses und ermittelt Sie über die Kostentreiber die Prozesskostensätze. Mit dieser neu gewordenen Kostentransparenz können Sie sich dann an die Prozessoptimierung setzen und Ihre Ablauforganisation neu gestalten. Als Ergebnis sollte es Ihnen möglich sein, Kostensenkungspotenziale aufzudecken und so Kostenreduzierungen zu ermöglichen.

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Video zur Prozesskostenrechnung

Literatur zur Prozesskostenstellenrechnung

Auch ist die Prozesskostenstellenrechnung in der Literatur umfassend dargestellt. Eine anschauliche Beschreibung der Vorgehensweise finden Sie beispielhaft im Buch:

Strategisches Kostenmanagement: Grundlagen und Moderne Instrumente mit Fallstudien (German Edition) mit Link zum Amazon-Angebot

Des Weiteren sei Ihnen empfohlen, direkt einen Blick in den Springer Shop zu werfen, da der Springer Verlag, gerade auch über seine Reihe Springer Essentials viele interessante Bücher zur Kostenkontrolle und Kostenoptimierung im Angebot hat.

Außerdem können Sie über den folgenden Link eine Aufgabe zur Prozesskostenrechnung (in der Beschaffung) finden, so dass Sie die Methodik der Prozesskostenstellenrechnung als Grundlage der Prozessanalyse und der Prozessoptimierung umfassend trainieren können: https://kostenmanagementblog.wordpress.com/fallstudie-1-zum-prozesskostenmanagement/

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