Fixkostenmanagement – Fixkostentransparenz
Wie funktioniert eigentlich überhaupt das Fixkostenmanagement? Und warum ist das Fixkostenmanagement eigentlich so wichtig? Gerade die Corona-Krise mit den stark einbrechenden Umsatzahlen bei vielen Unternehmen zeigt, wie abhängig der wirtschaftliche Erfolg der Betriebe von der Höhe der Fixkosten ist. Doch lassen sich die Fixkosten sinnvoll beeinflussen? Diesen Fragen wollen wir im folgenden Abschnitt nachgehen.
Definition von Fixkosten
Voraussetzung eines wirkungsvollen Fixkostenmanagements zur Absicherung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens ist zunächst einmal die Erkenntnis darüber, was Fixkosten überhaupt sind: Unter Fixkosten werden nämlich all jene Kosten verstanden, die unabhängig von der Beschäftigung (der Ausbringungsmenge, der Produktionsmenge) anfallen. Voraussetzung ist also NICHT, dass im Vorfeld die genaue Höhe der Kosten bekannt ist. Die Höhe von Fixkosten kann durchaus abhängig sein von bestimmten Verbrauchskomponenten (z.B. Stromverbrauch im Büro), sie muss aber unabhängig sein von der (marktfähigen) Leistungsmenge. Typische Beispiele für Fixkosten, auch oftmals einfach als fixe Kosten bezeichnet, sind die Abschreibungen auf Maschinen, Gebäudemieten, Kosten des Verwaltungspersonals usw.
Fixkosten vs. variable Kosten
Damit unterscheiden sich die Fixkosten von den variablen Kosten. Diese sind ausdrücklich von der sogenannten Beschäftigung (also der Leistungsmenge bzw. Produktionsmenge) abhängig. Die Abhängigkeit drückt sich darin aus, dass eine Veränderung der Beschäftigung auch zu einer Veränderung der variablen Kosten führt. Genau dieser Effekt ist bei den Fixkosten nicht gegeben. In manchen Quellen ist zusätzlich von sprungfixen Kosten die Rede. Diese fallen dadurch an, dass man die Ausstattung des Unternehmens ändert, z.B. eine zusätzliche Maschine anschafft. Dann entstehen über die Abschreibungen für die neue Maschine zusätzliche Fixkosten, d.h. die Fixkosten machen einen Sprung auf ein höheres Niveau. Im Grunde handelt es sich dabei um die Konsequenzen aus Investitionsentscheidungen, deren Sinnhaftigkeit zum Beispiel mit der Kapitalwertmethode überprüft werden kann.
Video zur Abgrenzung von Fixkosten und variablen Kosten
Ziele des Fixkostenmanagements
Ziele des Fixkostenmanagements sind die Erhöhung der Fixkostentransparenz sowie die vorteilhafte Gestaltung des Fixkostenblocks.
Basis eines erfolgreichen Fixkostenmanagements ist eine differenzierte Kostenrechnung, die folgende Informationen bereitstellt:
- Eingegangene Bindungsdauern bei Verträgen.
- Zeitliche Lage der Bindungsdauern zum Kalenderjahr
- Kündigungsfristen und Zeitpunkte
- Bindungsintervalle, die gelten, wenn man die Kündigungstermine verstreichen lässt.
- Restbindungsdauern
- Nutzungsdauern bei Eigentumspotenzialen
Auf Basis dieser Informationen können dann Methoden angewandt werden, mit denen die Abbaufähigkeit der Fixkosten überprüft bzw. eine Flexibilisierung von Fixkosten (z.B. durch Outsourcing) angestrebt werden kann. Damit bleibt es nicht bei einer Fixkostenrechnung. Vielmehr entsteht ein echtes Management von Kosten.
Fixkostenmanagement führt zu Fixkostentransparenz
Zur Erhöhung der Fixkostentransparenz, die die Grundlage für Abbau-Entscheidungen bildet, existieren im Wesentlichen drei Methoden, die nachfolgend unter eigenen Menüpunkten dargestellt werden.
(Literaturhinweis und -quelle der Ausarbeitung: Beate Kremin-Buch: Strategisches Kostenmanagement, Grundlagen und moderne Instrumente, 4. Auflage Wiesbaden, Gabler, 2007, S. 23-33.)
Dabei ist den drei Methoden gemeinsam, vorallem durch mehr Übersicht einen Einfluss auf die Höhe der Fixkosten zu ermöglichen.
Literaturempfehlung zum Fixkostenmanagement
Ausschließlich mit dem Fixkostenmanagement beschäftigen sich nur sehr wenige Bücher, weshalb wir das folgende besonders empfehlen können:
Fixkostenmanagement: Strategischer Ansatz zur Flexibilisierung von Produktionskapazitäten (Verlinkung auf Amazon)
Schon PORTER und SCHMALENBACH haben darauf hingewiesen, dass der Aufbau von Kapazitäten zu einem schwerwiegenden Zielkonflikt führen. Denn einerseits sind Kapazitäten notwendig, um überhaupt eine Wettbewerbsfähigkeit aufbauen zu können. Aber andererseits führen genau diese kapitalintensiven Unternehmenskapazitäten zu einem Verlust an Wirtschaftlichkeit, wenn sie nicht angemessen genutzt werden können. Und genau diesen Effekt erleben Unternehmen in einer wirtschaftlichen Krise, wie sie 2020 durch das Corona-Virus hervorgerufen wird.
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